18 Jan 2022
Studentenjob fürs Deutsche Rote Kreuz in NRW
Saha arbeitet seit 2019 als Fundraiserin bei der Kober GmbH. Der Ferienjob im Fundraising ist für sie der perfekte Studentenjob. In den letzten drei Jahren war Saha für mehrere unterschiedliche Kreisverbände im Einsatz, auch für das Deutsche Rote Kreuz in NRW. Im Blogbeitrag berichtet Saha von ihren Erfahrungen im Fundraising bei der Kober GmbH.
Was machst du als Fundraiserin?
Als Fundraiserin darf ich täglich dutzende Menschen an der Haustür ansprechen, sie für den guten Zweck begeistern und dadurch Fördermitglieder für NGOs erzeugen. Die dadurch generierten Spendengelder sind essenziell für Blaulichtorganisationen, um lokale Hilfsprojekte finanzieren zu können.
Wieso sind langfristige Fördermitglieder für Hilfsorganisationen wichtig?
Wenn wir aus den letzten zwei Jahren eine Sache gelernt haben, dann wird es wohl die Wichtigkeit der Planung sein.
Dazu ein kleines Gedankenspiel: Die Hilfsorganisation X wurde 2020 von 1000 Menschen mit einer einmaligen Gesamtspende von 25.000 Euro unterstützt. Im selben Jahr waren FundraiserInnen für die Hilfsorganisation Y unterwegs und haben 1000 Fördermitglieder angeworben. Wenn man nun von der Durchschnittsspende (60 €/Jahr) und Durchschnittsmitgliedsdauer (8 Jahre) ausgeht, kommt die Hilfsorganisation Y auf 480.000 Euro.
Das Beste daran: Durch die Berechenbarkeit der Mitgliederbeiträge wissen die Organisationen genau, in welche lokalen Projekte sie investieren können, um an der richtigen Stelle zu helfen.
Durch die Regelmäßigkeit der Spende können Statistiken über das Spendenverhalten und somit Berechnungen über den künftigen Kassenstand der Hilfsorganisationen gemacht werden. Das geht mit den sporadischen Spenden nicht, denn wenn man weiß, wie viel man hat, kann man das eben auch nachhaltiger in hilfsbedürftige Projekte investieren.
Welches Projekt/welche Arbeit der NGO liegt dir besonders am Herzen bzw. gibt dir die nötige Motivation für die Arbeit?
„Das Rote Kreuz hat damals so tolle Arbeit geleistet, als…“ – ein Satzanfang, der mir täglich über den Weg läuft. Ob es der Katastrophenschutz, die Pflegeeinrichtung, das Testzentrum oder die Integrationshilfe ist, das Rote Kreuz hinterlässt seine Spuren. Die Ehrenamtlichen auf Bereitschaft leisten aber eine besondere Aufgabe: „…als es meine Mutter gerettet hat.“ – auch dieses Ende habe ich leider und glücklicherweise häufig gehört. Das sind die Momente, die auch die taffsten unter uns FundraiserInnen weich werden lassen. Ich persönlich finde diese Arbeit so wertvoll, dass ich sie unheimlich gerne ausübe.
Was macht den Studentenjob in den nördlichen Einsatzgebieten besonders?
Die Frische. Dass im Süden für den Erhalt verschiedenster NGOs geworben wird, ist klar. Im Norden trifft man allerdings das ein oder andere Mal auf ein verdutztes Gesicht, wenn man erklärt, weshalb man vor der Türe steht; das legt sich aber ziemlich schnell wieder!
Wenn genug Aufklärung über die Werbeaktionen betrieben wird, sehe ich ein großes Potential in den nördlichen Einsatzgebieten, da die Hilfsorganisationen unabhängig vom Kompass wichtige Arbeit leisten und auf Fördermittel angewiesen sind.
Wie reagieren die Menschen an der Haustüre auf dich?
So individuell ein/-e Jede/-r ist, so individuell reagiert auch ein/-e Jede/-r auf uns!
Von spendenfreudig und einladend über gestresst und hektisch bis hin zu verständnislos und abwimmelnd ist alles dabei. Wichtig ist nur, wie man selbst damit umgeht, denn am Ende des Tages denkt man schließlich lieber an die schönen Momente.
Welche Rolle spielt COVID in Bezug auf deinen Ferienjob?
COVID hat uns die Arbeit teils erschwert, teils erleichtert: Einerseits müssen FundraiserInnen mehr Hygienemaßnahmen einhalten, als es vor der Pandemie der Fall war. Andererseits wird das Gesundheitswesen wertgeschätzt, wie nie zuvor. Die Menschen zeigen daher nicht nur ein größeres Verständnis, sondern auch eine größere Offenheit gegenüber dem Spenden im Allgemeinen.
Was hat dir besonders gut am Studentenjob gefallen?
Der Ferienjob bietet spannende Abwechslung zum Studentenleben, nette Erfahrungen, absurde Begegnungen und ein kleines Taschengeld. In meinen drei Jahren bei der Kober GmbH habe ich außerdem bemerkenswerte Persönlichkeiten kennengelernt, die mich wahrscheinlich für das ganze Leben prägen.
Was hat dir nicht so gut gefallen?
Es ist nicht zu bestreiten, dass Fundraising seine anstrengenden Seiten hat. Das merkt man gerade dann, wenn es aus Eimern schüttet und kalt ist, keine Tür aufgeht und man bereits weit mehr als 10.000 Schritte gelaufen ist.
Mit welchen drei Adjektiven würdest du den Studentenjob beschreiben?
Aufregend. Gemeinschaftlich. Herausfordernd.
Würdest du den Studentenjob weiterempfehlen?
Fundraising ist maßgeschneidert für Leute, die aus ihrer Komfortzone herauskommen und sich persönlich weiterentwickeln wollen. Daher lege ich es jeder Person nahe, es selbst auszuprobieren und einfach mal zu machen-
Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich bei Saha für das Interview und die vielen Einsatzwochen in den letzten drei Jahren bedanken! Wir freuen uns auf eine weitere gute Zusammenarbeit und viele gemeinsame Events in der neuen Saison.
Hast du auch Lust bekommen, auf einen Studentenjob im Fundraising? Mehr Informationen findest du auf unserer Startseite. Bewerbungen werden jederzeit angenommen. Hier geht’s zu unserem Bewerbungsformular.
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